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Das Erstgespräch

> > BERATUNGSFALL IN DER PRAXIS: Eine Pfarrei möchte für ihr neues Projekt „Cafe“ Erstgespräche einführen. Bei solchen Gesprächen sollen die gegenseitigen Erwartungen geklärt werden. Außerdem sollen die Interessierten die Engagementmöglichkeiten im Café kennenlernen und für sich herausfinden können, welche Aufgaben für sie geeignet sind.
Sie besprechen mit den Zuständigen den Erstgesprächsleitfaden und überprüfen gemeinsam, wo er an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden muss. > >

Bevor Interessierte ein Ehrenamt beginnen, sollte geklärt werden, welche gegenseitigen Erwartungen, Interessen und Wertvorstellungen es gibt. In der Praxis hat sich dafür ein Instrument bewährt, das häufig Erstgespräch, Informations- oder Kennenlerngespräch heißt. Wie so ein Erstgespräch funktioniert, können Sie unten lesen.


Durch Klicken auf das Dokument, können Sie es Vergrößern und Herunterladen.

Den Erstgesprächsleitfaden können Sie hier verändern.


Talente und Engagementstile entdecken

Potentialförderung

In der Ehremamtsförderung werden viele unterschiedliche Methoden und Herangehensweisen genutzt, um Engagement systematisch zu unterstützen und zu koordinieren: Dazu werden beispielsweise Aufgaben beschrieben, Engagement wird beworben oder es werden Erstgespräche geführt.

Das Erzbistum Paderborn ergänzt die Ehrenamtsförderung um eine weitere wichtige Säule –  um die Potenziale und Talente der Menschen. „Engagement aus Berufung“ bildet einen wichtigen Leitgedanken für das pastorale Handeln im Erzbistum: Engagement aus Berufung meint, die Potenziale der Menschen zu entdecken, sie erst zu nehmen und wirkungsvoll zur Entfaltung kommen lassen.

In den folgenden drei kleinen Einheiten soll nun das Thema Potenzialförderung betrachtet werden: Hierbei geht es um eine Reflexion bzw. um die eigene Haltung, mit der ich den Menschen im Rahmen der Fachberatung begegne. Diese Einheit wurde von Alina Brinkmann aus dem Erzbistum Paderborn entwickelt. An dieser Stelle möchten wir gerne auf die von ihnen entwickelte Multiplikator*innen Schulung zum Potentialcoach “Die Frischzelle” hinweisen. Nähere Informationen finden Sie hier oder unter: https://frischzelle.info/

Modul Potenzialförderung: 3 Aufgabenbereiche / Zeitaufwand ca. 1 Stunde

1. Eigene Talente entdecken (Übung:15‘)

Die Handwerkskammer hat vor einiger Zeit eine Werbekampagne zum Thema Talente veröffentlicht. Die folgenden fünf Anzeigen sollen einen Einstieg in das Thema Talente und Begabungen ermöglichen.

  1. Betrachten Sie die folgenden fünf Anzeigen. Welche Anzeige spricht Sie persönlich am meisten an?
  2. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und überlegen Sie, was Ihre eigenen Potenziale / Talente sind. Entwickeln Sie in Anlehnung an die Bilder selbst einen Satz, der etwas über Ihr Potenzial aussagt. Wie sähe das Bild dazu aus?

2. Mit anderen Menschen Talente entdecken (Übung: 20´)

  1. Schauen Sie sich das Video an und schreiben Sie sich Ihre Gedanken zum Clip auf.
  2. Schauen Sie sich den Clip nochmal an unter folgender Fragestellung: Beurteilen Sie das Verhalten der Jury und notieren Sie sich, welche Faktoren hier dazu beigetragen haben, dass die Entdeckung der Potenziale in dem Clip geglückt ist.
  3. Schauen Sie nun auf Ihre Rolle als Fachberater Ehrenamt: Welche Haltung bedarf es, um Potenziale zu entdecken und zu fördern? Fallen Ihnen Methoden ein, um Talente zu entdecken? Welche Formen und Möglichkeiten braucht es, damit sich Potenziale optimal und wirksam entfalten können?

Verschiedene Tools unterstützen Sie dabei, andere Menschen bei der Entdeckung und Entfaltung ihrer Potenziale zu begleiten. Das Erzbistum Paderborn hat in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung die FRISCHZELLE entwickelt: Die FRISCHZELLE ist ein Talent-Kühlschrank, mit dessen Hilfe es möglich werden soll, mit Menschen in einen Dialog über ihre Fähigkeiten und Interessen zu treten und anhand dessen mögliche Einsatzfelder zu ermitteln.

**Sie haben die Möglichkeit, die FRISCHZELLE im Rahmen einer Multiplikatorenschulung kennenzulernen und sich zum Potenzialcoach ausbilden zu lassen. Die nächste Schulung findet statt vom 13.-15.08. und 05.10.2020 ganztägig in Paderborn.

Weitere Tools zur Potenzialentfaltung sind unter anderem Kreatalento (https://www.komm-webshop.de/spiel-kreatalento.html), Reich beschenkt (www.ife-hamburg.de) oder TeamUnser (https://teamunser.de/).**

3. Engagement deuten (Übung: 20‘)

Es gibt viele verschiedene Ansätze, um seine eigenen Fähigkeiten und Talente zu deuten. Aus christlicher Perspektive gehen wir davon aus, dass jeder Mensch von Gott berufen ist und dass Gott jedem Menschen einzigartige Charismen schenkt.

  1. Lesen Sie das folgende Gedicht von Kardinal Newman und lassen es auf sich wirken.
  2. Inwiefern verstehen Sie Ihre Potenziale und Begabungen als Ihre Berufung?
  3. Versuchen Sie in eigenen Worten zu formulieren oder jemanden zu erzählen, was Ihre Potenziale mit Ihrem Glauben/ Ihrer Berufung zu tun haben.

John Henry Kardinal Newman: Von Gott berufen

Ich bin berufen
etwas zu tun oder zu sein
wofür kein anderer berufen ist.

Ich habe einen Platz
in Gottes Plan,

auf Gottes auf Erden,
den kein anderer hat.

Ob ich reich oder arm bin,

verachtet oder geehrt bei den Menschen,

Gott kennt mich
und ruft mich
bei meinem Namen.

> > BERATUNGSFALL IN DER PRAXIS:  Ein Pfarrgemeinderat möchte im Rahmen einer Klausurtagung über die unterschiedlichen Kompetenzen der PGR Mitglieder sprechen. Der Vorsitzende des PGRs wendet sich an Sie und er möchte hier eine Methode zur Unterstützung kennenlernen. Zeit: Input des Modells: 45 Minuten; Gruppenarbeit: 20 Minuten. > >

Riemann-Thomann Modell

Eines der bekanntesten Persönlichkeitsmodelle, das sog. “Riemann-Thomann Modell” ist sehr gut geeignet, um unterschiedliche Engagement-Typen in Gruppen und Teams zu identifizieren.

In der Ehrenamtsberatung können Sie das Modell nutzen, indem Sie es zunächst mit Hilfe der Präsentation vorstellen/erklären und dann die Teilnehmenden bitten, sich in dem Modell mit Hilfe einer Karte/Kreis/persönlicher Gegenstand zu positionieren. Dabei sollen die Teilnehmenden ihr “persönliches Heimatgebiet” (persönliches Heimatgebiet beschreibt nach Riemann/ Thomann, den seelischen Wohlfühlbereich eines Menschen, unabhängig von einer beruflichen oder privaten Rolle oder Verpflichtung) zu bestimmen.

Im Anschluss daran können die Teilnehmenden, die sich diagonal positioniert haben zusammen gehen, um sowohl ihre positiven, als auch die daraus resultierenden negativen Eigenschaften zu besprechen und dabei zu überlegen, wie sie sich ergänzen könnten (“worin unterscheiden wir uns und ergänzen uns?”). Oder Sie bitten die Teilnehmenden, die in einer ähnlichen Position stehen darum, zusammenzugehen, um ihre ähnlichen Eigenschaften zu besprechen (“was ist bei uns ähnlich, worin sind wir ähnlich stark?”)

> > BERATUNGSFALL IN DER PRAXIS: das “Flüchtlingsprojekt” in der Gemeinde sucht neue ehrenamtlichen Jobpat*innen für die Begleitung und Unterstützung der geflüchteten Menschen bei der Jobsuche.

Das Team der Ehrenamtskoordination bittet Sie, ihnen bei der Profilierung dieses anspruchsvollen Aufgabenfeldes zu helfen. > >

Mit Hilfe des Riemann-Thomann Modelles können sie gemeinsam beschreiben, welche Eigenschaften und damit welcher Engagementstil für die konkreten Aufgaben passend bzw. nötig sind. Im Erstgespräch kann dann gemeinsam mit dem/r Interessierten geschaut werden, ob sich dies mit den Interessen und Fähigkeiten deckt oder mit einer Fortbildung ausgebaut werden kann.

> BERATUNGSFALL IN DER PRAXIS: Sie sind im Vorbereitungsteam für den Infostand auf dem Pfarrfest als Beraterin involviert. Es geht darum, die Pfarrfestbesucher*innen beim “Vorbeigehen” am Infostand für das Thema Engagement zu interessieren bzw. zum “Stehenbleiben” zu bringen. Sie schlagen vor, auf einem Laptop einen Fragebogen (siehe unten – Sie benötigen zum Öffnen Microsoft Excel oder ein vergleichbares Tabellenkalkulationsprogramm) zu installieren, den die Besucher*innen ausfüllen können, um ihren “Engagementstil” zu bestimmen. Nach dem Ausfüllen und der Bestimmung ihres “Typs” könnten die Leute sich für zu ihnen passende Engagementmöglichkeiten interessieren bzw. in einem Gespräch beraten werden. Dieses spielerische Herangehen soll vor allem das Gespräch unterstützen bzw. erleichtern. > >

Durch Klicken auf den Fragenkatalog, können Sie die interaktive Datei öffnen und herunterladen.

Sie können sich den Fragenkatalog auch hier herunterladen.

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